Fit durch den Winter – Teil 1
Indoor-Training leicht gemacht - mit dem Wahoo Kickr Core v2.
Der Herbst ist da, die Tage werden kürzer – und statt bei Wind und Regen zu surfen, laufen oder Rad zu fahren, zieht es uns lieber in die warme Wohnung. Doch wer sagt, dass Training drinnen langweilig sein muss?
Für den Start unserer neuen Serie „Fit durch den Winter“ haben wir den Wahoo Kickr Core v2 gekauft – unseren Einstieg ins Indoor-Cycling. Gekauft, nicht gesponsert. Ehrlich, praxisnah und mit Blick darauf, wie gut sich das Training in den Alltag integrieren lässt.
Aufbau: Schnell, einfach, durchdacht.
Anleitung aufklappen, Werkzeug greifen – alles liegt bei. Nach wenigen Handgriffen stand der Trainer stabil und einsatzbereit im Wohnzimmer. Wir nutzen den Wahoo Kickr Core v2 zusammen mit dem Zwift Cog und dem Zwift Click. Das Setup ist einfach: kein Schaltwerk, keine Kette, kein Dreck. Das Rad bleibt sauber, der Trainer leise und das Fahrgefühl trotzdem realistisch. Der gesamte Aufbau dauerte keine Stunde – jeder wird sich sofort zurechtfinden.
Zwift Cog & Click – was steckt dahinter?
Der Zwift Cog ersetzt die klassische Kassette durch ein einzelnes, speziell abgestimmtes Ritzel. Zusammen mit dem Zwift Click, einer kleinen kabellosen Schaltfernbedienung, lassen sich virtuelle Gänge wechseln – ganz ohne Schaltwerk oder Umwerfer. Das macht das Setup leiser, wartungsfreier und deutlich einfacher. Kompatibilität: Funktioniert mit fast jedem Bike.
Ob Rennrad, Gravel oder MTB – der Kickr Core v2 ist mit fast allen modernen Bikes kompatibel. Dank der austauschbaren Achsadapter (130, 142 oder 148 mm) lässt sich das Rad im Handumdrehen einspannen. Gerade für alle, die im Sommer unterschiedliche Räder fahren, ist das praktisch – man kann jederzeit wechseln, ohne viel umbauen zu müssen.
Preis-Leistung: Training auf hohem Niveau – ohne Heimstudio
Mit einem Preis von rund 550–650 € (inkl. Zubehör) kostet der Kickr Core v2 nur einen Bruchteil eines vollwertigen Indoor-Bikes, das schnell 2.000 € oder mehr kostet. Trotzdem bietet er alles, was man für ein anspruchsvolles Training braucht:
bis zu 1.800 Watt Widerstand, simulierte Steigungen bis 16 %, ein ruhiger, realistischer Lauf und stabile Performance bei jeder Belastung.
Das Ergebnis: echtes Trainingsgefühl, ohne dass gleich ein ganzes Heimstudio ins Wohnzimmer ziehen muss.
Fahrgefühl & Lautstärke: Realistisch und angenehm leise
Das Fahrgefühl überzeugt auf Anhieb. Der Trainer reagiert direkt, ohne Ruckeln oder Nachfedern. Besonders auffällig: die Laufruhe. Kein Kreischen, kein lautes Surren – selbst bei höheren Leistungen bleibt der Kickr angenehm leise. Ideal also, wenn man abends trainiert oder in einer Wohnung lebt.
Die ersten Sessions mit Zwift: Begeisterung von Anfang an.
Nach dem Einschalten von Zwift war schnell klar: Das macht Laune. Die App ist schnell eingerichtet, bietet unzählige virtuelle Strecken, Rennen und Trainingspläne – und sorgt für ordentlich Motivation. Besonders praktisch: Zwift läuft auf Android, iOS, Windows und Mac.
Wir empfehlen allerdings, auf einem größeren Monitor oder Notebook zu fahren. Auf dem Handy ist die Darstellung etwas zu klein, um das Training richtig genießen zu können.
Wir haben außerdem Samsung DeX ausprobiert – das System, mit dem viele Galaxy-Smartphones in einen Desktop-Modus wechseln. Leider hat das in Kombination mit Zwift nicht zuverlässig funktioniert. Auf dem Notebook lief dagegen alles flüssig. (Samsung DeX ermöglicht es, ein Smartphone über HDMI oder USB-C an einen Bildschirm anzuschließen, um eine Desktop-Ansicht zu nutzen – praktisch für Office, weniger für Zwift.)
Der erste Test: FTP-Ramp-Test in Zwift.
Unsere erste echte Trainingseinheit war ein FTP-Ramp-Test. Der Begriff FTP (Functional Threshold Power) beschreibt die maximale Leistung, die man über eine Stunde konstant halten kann – eine zentrale Kennzahl im Radsport.
Zwift ermittelt diesen Wert über einen stufenweise ansteigenden Belastungstest: alle 60 Sekunden wird der Widerstand erhöht, bis man nicht mehr kann. Kurz, intensiv, schweißtreibend – und ideal, um den eigenen Leistungsstand zu bestimmen. Der Kickr Core v2 reagierte dabei präzise, ohne Verzögerung, und setzte die steigenden Wattwerte sauber um.
Das Ergebnis: ein realistisches, forderndes Training, das überraschend viel Spaß gemacht hat – und zeigt, wie motivierend Indoor-Cycling sein kann.
Sonne, Wind und Vorfreude
In den letzten Tagen war das Wetter wieder zu gut, um drinnen zu bleiben – also haben wir das Rad gegen Surf- und Kiteboard getauscht. Aber der Kickr bleibt aufgebaut, denn der nächste Kälteeinbruch kommt bestimmt. Wir freuen uns schon auf die nächsten Wochen, um den Trainer intensiver zu testen und zu sehen, wie sich gezielte Trainingspläne mit Zwift umsetzen lassen.
Unser erstes Fazit: Ein idealer Einstieg ins Indoor-Training.
Der Wahoo Kickr Core v2 ist für alle, die sportiv durch den Winter kommen wollen, ein guter Trainingspartner.
Er ist leise, stabil, leistungsstark und unkompliziert im Aufbau. Mit Zwift, Cog und Click wird das Indoor-Training zum Erlebnis – ohne Schmutz, ohne Kälte, aber mit echtem Fahrgefühl. Für uns ist Indoor-Cycling ein gutes Training, wenn draußen der Wind zu stark oder das Wasser zu kalt ist – und schon jetzt der Beweis, dass Indoor-Training alles andere als langweilig sein muss.
Alternativen zum Wahoo Kickr:
Tacx Neo 2T Smart
Elite Direto XR-T
Saris H3
Fortsetzung folgt:
Im nächsten Teil von „Fit durch den Winter“ zeigen wir, wie ihr mit Zwift und strukturierten Trainingsplänen gezielt an eurer Form arbeitet – und ob Indoor-Training auch für Surfer und Kiter ein echter Performance-Boost sein kann.
In unserer Serie liegt der Fokus auf dem Training über die kalte Jahreszeit und ob dadurch die über den Sommer erworbene Kondition „mitgenommen“ oder sogar gesteigert werden kann und weniger auf einem Produkttest im klassischen Sinne.
Wir werden aber, sofern wir negative Erfahrungen mit unserem Wahoo Kickr machen, auch darüber berichten, da uns das Gerät nicht zur Verfügung gestellt wurde und wir daher keinerlei Verpflichtung gegenüber Wahoo haben. Es handelt sich um eine unabhängige Einschätzung, die von einer möglichen Produktbindung befreit ist.