World Cup Sylt Tag 10

Jose „Gollito“ Estredo neuer Freestyle-Weltmeister in Westerland.


Der Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt ist am Sonntag mit einem spektakulären Freestyle-Finale zu Ende gegangen. Im Endlauf standen sich mit Amado Vrieswijk und Jose „Gollito“ Estredo die zurzeit besten Board-Akrobaten der Welt gegenüber und begeisterten die Zuschauer am letzten Tag des Windsurf-Highlights mit einem unglaublichen Trick-Feuerwerk. Es siegte schließlich in einem Herzschlag-Finale der sechsmalige Champion Jose „Gollito“ Estredo aus Venezuela, der den Weltranglistenersten Amado Vrieswijk von Bonaire im Endlauf gleich zweimal schlagen konnte. „Es war unglaublich knapp, Amado hätte den Sieg auch verdient. Ich bin total happy, das größte Windsurf-Event der Welt und gleichzeitig meinen siebten WM-Titel gewonnen zu haben“, freute sich der Venezolaner. Hinter Amado Vrieswijk belegte der Franzose Adrien Bosson Platz drei. Bester deutscher Akteur war Adrian Beholz aus Radolfzell auf Rang 17. Im Slalom dominierte Matteo Iachino die Rennen vor Sylt. Der Italiener gewann drei von vier Wettfahrten und verteidigte damit seinen Titel aus dem Vorjahr. „Die Bedingungen waren sehr schwierig, deshalb bin ich überglücklich über diesen Sieg. Das war auch ein wichtiger Schritt in Richtung Weltmeisterschaft“, so der Führende der PWA Weltrangliste. Zweiter wurde der Argentinier Gonzalo Costa Hoevel, den dritten Rang sicherte sich Julien Quentel aus Frankreich. Vincent Langer zeigte eine starke Leistung und beendete den Slalom-Wettbewerb als Achter. „Es war vor allem am Samstag unglaublich kalt und anstrengend. Für mich ist das ein toller Erfolg, in diesem starken Feld unter die Top Ten gefahren zu sein“, sagte der Kieler, der in der dritten Regatta sogar auf Platz zwei vorgefahren war. Gunnar Asmussen aus Flensburg und der Hamburger Malte Reuscher, der auf der Insel Elba lebt, fuhren mit Rang 16 und 19 noch unter die besten 20.  Wegen der guten Windbedingungen wurde das Waveriding bereits am Freitag, einen Tag vor der offiziellen Eröffnung des Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt, gestartet. Und die Organisatoren lagen richtig. Das erste Mal seit 2012 gab es am Brandenburger Strand wieder ein Ergebnis im Wellenreiten. In Abwesenheit des verletzten Titelverteidigers und dreifachen Champions Philip Köster siegte Alex Mussolini, der damit seinen zweiten Erfolg in Westerland feierte. „Ich bin happy, hier nach 2009 noch einmal in diesem schwierigen Revier vor Sylt gewonnen zu haben“, so der 31-jährige Spanier, der im Finallauf Thomas Traversa aus Frankreich bezwang. Dritter wurde der Australier Jaeger Stone. Beste Deutsche waren Dany Bruch, der auf Teneriffa lebt, und der Hamburger Klaas Voget auf dem geteilten fünften Platz. Alessio Stillrich und Moritz Mauch von Gran Canaria und der Kieler Leon Jamaer beendeten die Waveriding-Wettkämpfe auf dem geteilten neunten Rang. In der Damenkonkurrenz siegte die Spanierin Iballa Moreno, die im Endlauf ihre Zwillingsschwester Daida bezwang. Auf den dritten Rang fuhr Sarah-Quita Offringa von Aruba. Lina Erpenstein aus Aschaffenburg und die Kielerin Steffi Wahl bestätigten ihre gute Form mit einem geteilten fünften Platz. „Es war wieder ein tolles Erlebnis, bei diesem Event dabei zu sein. Vor so vielen Zuschauern fahren wir sonst nirgendwo, Sylt ist immer etwas Besonderes“, so die 19-jährige Lina Erpenstein. Die Demonstrations-Sportart Wind-Foil entschied der aktuelle Slalom-Weltmeister Antoine Albeau aus Frankreich für sich. Der Argentinier Gonzalo Costa Hoevel und Sebastian Kornum aus Dänemark folgten auf den Plätzen zwei und drei, deutsche Teilnehmer waren nicht am Start. Der Wind gab in diesem Jahr beim Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt endlich wieder Vollgas. Zehn Tage lang erlebten die Besucher in den Disziplinen Waveriding, Freestyle, Slalom und der Demonstrations-Sportart Wind-Foil fantastische Wettkämpfe auf Deutschlands nördlichster Insel. Ein professioneller Livestream trug das Geschehen am Brandenburger Strand in die ganze Welt. Der Mix aus Spitzensport, buntem Rahmenprogramm und allabendlichen Partys lockte insgesamt 225.000 Menschen auf das Eventgelände. Damit konnten die Veranstalter bei der 34sten Auflage des Wassersport-Highlights wieder einen Spitzenwert vermelden. Ergebnisse:  Slalom Herren: 1 Matteo Iachino (Starboard / Point-7);  2 Gonzalo Costa Hoevel (Starboard / Point-7); 3 Julien Quentel (Patrik / Avanti); 4 Ross Williams (Tabou / GA Sails / Mystic / Shamal Sunglasses); 5 Finian Maynard (99NoveNove / Gun Sails); 6 Bruno Martini (Starboard / Point-7 / AL360); 7 Marco Lang (Fanatic / NorthSails); 8 Vincent Langer (Fanatic / NorthSails); 9 Pierre Mortefon (Fanatic / NorthSails); 10 Taty Frans (Starboard / GA Sails / Mystic). Freestyle Herren: 1st Gollito Estredo (Fanatic / NorthSails / MFC); 2 Amado Vrieswijk (JP / Severne); 3 Adrien Bosson (Fanatic / NorthSails / Maui Ultra Fins); 4 Dieter Van der Eyken (Starboard / Severne); 5 Yentel Caers (JP / NeilPryde); 6 Balz Müller (Patrik / Severne); 7 Philip Soltysiak (Starboard / Sailworks); 7 Matti Fabrizi (Fanatic / NorthSails); 9 Nicolas Akgazciyan (99NoveNove / Challenger Sails / Maui Ultra Fins); 9 Sam Esteve (JP / NeilPryde / Maui Ultra Fins); 9 Steven Van Broeckhoven (JP / NeilPryde / Shamal Sunglasses); 9 Davy Scheffers (Tabou / GA Sails) Wave Herren Wave Damen  „Das war die erfolgreichste Veranstaltung in der Geschichte des World Cup Sylt. Wir haben mit den Disziplinen Waveriding, Freestyle, Slalom und Wind-Foil Sport auf allerhöchstem Niveau gezeigt. Niemals war das Publikumsinteresse vor Ort und in den Medien größer als dieses Mal. Zudem ist uns der Sprung in die komplette Digitalisierung des Windsurfens gelungen. Wir hatten einen unglaublich erfolgreichen Livestream und haben den Event komplett vernetzt“, lautete das Fazit von Matthias Neumann, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur Act Agency aus Hamburg.  Der Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt wird im nächsten Jahr vom 29. September bis zum 8. Oktober 2017 ausgetragen.